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20140517 111910 kleinOlching: Ein völlig zerfetztes Golf Cabrio, ein schwer beschädigter Lkw und zwei weitere demolierte Autos. Ein Bild der Verwüstung bietet sich den Einsatzkräften, die am Samstagvormittag zu einem schweren Unfall auf der B 471 Höhe Esting eilen. Ein Olchinger (22) ist mit seinem Cabrio gegen 10.30 Uhr auf die Gegenfahrbahn geraten und ungebremst frontal in einen Kühltransporter gekracht. Der 22-Jährige wird lebensgefährlich verletzt. Die Wucht des Aufpralls ist so heftig, dass der Motorblock des Cabrios herausgeschleudert wird. Der demolierte Golf rammt auch noch einen hinter ihm fahrenden Opel Corsa, der in ein Feld schleudert. (Text: Münchner Merkur - www.merkur-online.de, Foto: FF Gernlinden) 

Einem nachfolgenden BMW-Fahrer gelingt es zwar auszuweichen, doch das Auto wird durch herumfliegende Teile beschädigt. In Mitleidenschaft gezogen wird ein weiterer BMW, der dem schlingernden Laster, der erst nach gut 100 Metern zum Stehen kommt, nicht mehr ausweichen kann. 

Die Retter müssen sich beeilen: Der Golffahrer schwebt in Lebensgefahr. Der Olchinger ist nicht mehr ansprechbar und in seinem Fahrzeug eingeklemmt. Schnell gelingt es der Feuerwehr, den 22-Jährigen mit Rettungsspreizer und -schere zu befreien. Notarzt und Sanitäter kümmern sich derweil um die anderen Verletzten. Auch beim Lastwagenfahrer (54) geht man von schweren Verletzungen aus. Zwei Rettungshubschrauber fliegen den Golffahrer und den 54-Jährigen in Unfallkliniken. Die zwei Insassen des Corsa aus dem Kreis Erding werden mit dem Sanka in eine Klinik transportiert.

In der Unfallklinik stellt sich später heraus, dass der Lieferwagenfahrer nur leicht verletzt wurde. Der Olchinger dagegen schwebt auch am Tag nach dem Unfall noch in Lebensgefahr.

Bis die Bundesstraße am Samstag wieder frei gegeben werden kann, vergehen über sechs Stunden. Die Unfallstelle erstreckt sich auf rund 130 Meter. Gutachter sind mehrere Stunden vor Ort, um den Unfallhergang zu klären. Doch warum der 22-Jährige das Steuer verriss, auf die Gegenfahrbahn geriet und ungebremst in den Laster krachte, ist weiter völlig unklar. Vier der Fahrzeuge werden sichergestellt. 

Im Einsatz sind die Feuerwehren Esting, Gernlinden, Geiselbullach und Graßlfing sowie die Kreisbrandinspektion. Nach der Rettung sperren sie die Straße, während der Gutachter vor Ort ist, und leiten den Verkehr zwischen Hagn-Kreuzung und Geiselbullach um. Die Estinger Wehr unterstützt den Gutachter mit der Drehleiter, damit Fotos von oben aufgenommen werden können.

Als die Spurensicherung beendet ist, müssen die Fahrzeugwracks geborgen werden. Besonders beim mit Lebensmitteln beladenen Lkw, bei dem durch den Aufprall die Fahrerkabine nach vorne geklappt ist, ist das schwierig. Ein Spezialunternehmen schleppt den Laster ab. Bevor die Bundesstraße gegen 17.30 Uhr wieder frei gegeben werden kann, muss sie noch mit Kehrmaschinen gereinigt werden. Denn bei dem Crash sind jede Menge Öl und andere Flüssigkeiten ausgelaufen. Der Gesamtschaden wird auf 30 000 Euro geschätzt.

Als alles erledigt ist, setzen sich die rund 20 Mann der Estinger Wehr noch zusammen und sprechen über das Erlebte. „Das machen wir immer so, wenn wir mit schwer verletzten Patienten zu tun hatten“, sagt Kommandant Matthias Brüggemann. Denn auch für die erfahrenen Helfer sei ein solcher Einsatz nicht alltäglich. 

Im Einsatz: TLF 16/25, RW,

Weitere Kräfte: FF Esting (Örtlich zuständig), FF Geiselbullach

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